Liedermacher und Geschichtenerzähler

RIMBACH, 28.09.2013

Martin Pepper begeisterte das Publikum in der evangelischen Kirche in Rimbach mit Songs von seinem neuen Album.
www.echo-online.de
von Evi Church

RIMBACH, 28.09.2013

Rockige Klänge erfüllten am Samstagabend die evangelische Kirche in Rimbach. In wechselnde rote, violette Farben war der Raum eingetaucht und im Altarraum waren auf einer Leinwand die Liedertexte zum Mitsingen abgebildet. Zum zweiten Mal war Martin Pepper in der evangelischen Kirchengemeinde zu Gast und stellte sein aktuelles Album „Mut zum Sein“ vor.
Seine klassischen Lobpreisungen wechselten mit themenaktuellen Liedern zu neuen Bildern des Christentums und starken Worten sowie Liedern über Gerechtigkeit, Armut und die Bibel. Dabei wirkte Pepper immer auch als Mutmacher und musikalischer Prediger.
Zu Beginn ermutigte er die Jugend, Zuversicht und Trost für das Leben zu entwickeln. Seine christlichen Texte handelten von Gott als Zeitenverbinder, der die Spannung zwischen Älterem und Neuerem, dem Gewohnten und dem Ungewohnten überbrückt. Er sang von Gott als Konservator, der auch Neues bewirkt, dem Gott der Väter des Alten Testaments und von Gott, der für Liebe und Barmherzigkeit steht.

ZUR PERSON
Martin Pepper, der ehemalige Pastor, ist seit 30 Jahren als Musiker in ganz Deutschland unterwegs und begeistert viele Gemeinden mit seinen Lobpreis-Klassikern. Internet www.martinpepper.de

Ein neues Gottesbild, heilend und schützend
In weiteren Liedern ging es um neue Gottesbilder. Nach Martin Pepper vereint Gott beide Geschlechter – das Männliche und das Weibliche. In seinen Liedern vermittelte er Gott als das Nährende, das Heilende, das Schützende und sprach von „Gott als das feine, stoffliche Gewebe, das uns umfängt“, das Menschen anrührt auf einer tieferen Ebene.
Das Publikum klatschte, sang und schnipste gerne mit beim Lied über die Fundgrube der Menschlichkeit. Pepper verkündete: „Der Patriarch hat abgedankt“, Menschlichkeit sei das höchste Ziel jeder Zeit. Er ermutigte seine Zuhörer, das, was in ihnen liegt, in die Welt einzubringen – „Tiefe, Weite, Weisheit lädt uns ein, selbst zu sein“.
In vier Liedern richtete er den Fokus auf das „starke Geschlecht“, dem er sein 19. Album gewidmet hat. In dem „männerlastigen“ Album nimmt er die Männer mit liebevollem Humor auf die Schippe. Mit seinen „Männerliedern“ gab er eigene Erfahrungen weiter, wie es ist, sich mutiger und ehrlicher nachzuspüren und über innere Dinge offener zu sprechen. Beim Lied „Wenn Männer schweigen“ ließ er die Volksweisheit „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“ mit der Zeile „Männer sollen ihr Gold verkaufen und werden dann zum silbernen Helden“ hinter sich.
„Wenn Männer glauben und beten“ versprach er, dass ihre Männlichkeit auf andere Art möglich sei: „Frei von Testosteron, die festgezogenen Schrauben werden neu gezogen“. In „Männerseele, komm und spiele“ ermutigte er die Männer, der inneren Befindlichkeit, den Gefühlen nachzuspüren und warb um Zugang zum inneren Geschehen und was sie im Innern berührt wahrzunehmen. In einem weiteren Lied thematisierte er die Kopflastigkeit der Männer im Glauben und forderte sie auf „hineinzuspüren in das, was wir glauben“. Viel Beifall erhielt er für seine augenzwinkernden Männerbetrachtungen.

Berührend für viele Anwesende waren der Song „Kinder mit Wunden“ und der parallel dazu laufende Film über das christliche Kinderhilfswerk „Compassion“: Fotos von Kindern aus Afrika und Helfern. Als Botschafter dieser Kinder warb Pepper für eine langfristige Patenschaft über 15 bis 20 Jahre: „Rette ein Kind und du rettest die Welt“.
Pepper bekannte, dass er in der Bibel einen Sinn findet, dass der Glaube Raum biete für die tiefsten Fragen, dass Gott der Fels der Zeiten, die Festung, die Burg unsere Hoffnung sei. Schmunzelnd nahm das weibliche Publikum seinen Toast auf die Vielseitigkeit der Männer auf, Pepper ließ unterschiedliche Männertypen mit ihren Stärken hochleben als Pendant zum Loblied auf die Frauen in Sprüche 31 des Alten Testaments.

Das Publikum forderte mit lang anhaltendem Applaus Zugaben. Martin Peppers poppiger Gesang über seine Überzeugungen, Haltungen und Glauben sei ansprechend, kommentierten die Gemeindemitglieder. So manche seiner Lieder finden sich im Alphagottesdienst wieder, werden dort gern gesungen.

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